Re: Konditionstraining
von alice » So 7. Feb 2010, 11:17
Man muss zwischen zwei bzw. drei Arten von Kondition unterscheiden:
- Kraftausdauer: Diese Kondition benötigt man für eine ganz kurze Zeitdauer, dafür in einer sehr großen Intensität, also etwa die Absprungkraft für einen dreifachen Sprung etc. Die effektivste Methode dafür ist ein gezieltes Muskeltraining der jeweligen Körperpartie, wie man es z.B. im Fitnessstudio machen kann. Aber auch das gezielte Training dieser einen Figur (bei Sprüngen auch Trockentraining / Sprungübungen) hilft hier am meisten.
- "Sprint-Kondition": Diese Art von Kondition brauchen Eiskunstläufer sehr oft, wenn sie z.B. eine Kür durchlaufen. Eine fünfminütige Kür verlangt eine länger andauernde Kraftleistung, die nur durch sehr intensives Training möglich ist. Kann man nicht genügend Kondition für eine Kür aufbringen, reicht es dann eben auch nicht mehr für die kurzfristige Kraftausdauer (siehe oben). In einer mehrminütigen Anstrengungsphase werden alle Muskeln ohne Pause gefordert, wie etwa bei einem Sprint. Um die Kürkondition verbessern zu können, geht man am besten Joggen mit einem sehr hohen Grundttempo.
Ich persönlich habe dabei die besten Erfahrungen gemacht, wenn ich mir ein Zeitlimit gesetzt habe (z.B. 5 Min von Anfang an) und dann geschaut habe, wie weit ich in dieser Zeit rennen kann. Das muss man gar nicht an Distanzen messen, sondern auch an Punkten in der Umgebung (z.B. bis zur 5. Parkbank, bis an diese Kreuzung etc.) Bei dieser Trainingsart kann man sehr schnell Erfolge verzeichnen, die auch immer direkt messbar sind. Allerdings sollte man mehrmals in der Woche trainieren, um einen Fortschritt feststellen zu können. Die Trainingsbedingungen sollten aber immer gleich sein (z.B. immer frühmorgens, mit den gleichen Schuhen, nicht nach dem Essen etc.)Je ähnlicher die Gegebenheiten sind, umso genauer kann man den Fortschritt messen.
- Langfristige Kondition: Diese Kondition braucht der Eiskunstläufer, um über einen längeren Zeitraum (mehrere Stunden/Tage) eine bestimmte Leistung zu erbringen. Meistens sind hier nur fortgeschrittene und Profis betroffen. Sie müssen sich ihre Kröfte so einteilen, dass sie z.B. über drei oder vier Stunden täglich eine bestimmte Leistung bringen können. Generell ist es aber so, dass man ja nicht von heute auf morgen plötzlich fünf Stunden am Tag trainiert, sondern das Training steigert sich ja kontinuierlich. Damit verbunden trainiert man eigentlich schon die längere Trainingsdauer durch Gewöhnung. Die Trainingsinhalte sollten auch sinnvoll gegliedert sein, z.B. die Sprünge am Anfang, danach Pirouetten und Schrittfolgen, am Schluss nochmals die Kür durchlaufen. Dadurch kann man seine Kräfte sehr gut einteilen. Eine gute Trainingsmethode hierfür ist Schwimmen, da man gerade im Sommer eben selten die Möglichkeit hat, drei oder vier Stunden am Stück zu trainieren. Wichtig ist allerdings ein korrekter Schwimmstil, der es einem ermöglicht, längere Zeit zu schwimmen (mind. 1h / 2km).