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[Saralissa]

Hallo,

mich fragte neulich eine Läuferin, die erst sehr spät mir Eislaufen angefangen hat, wie beweglich man im "höheren" Alter (sie ist jetzt 23) noch werden kann,
wenn man viel übt.
Ich habe da noch nie drüber nachgedacht, weil die meisten Eisläufer ja schon in de Kindheit, wenn alles noch schön "weich" ist mit dem Stretchen und co. beginnen und dann sehr beweglich sind wenn sie erwachsen sind.
Beim googeln habe ich auch nichts wirklich vernünftiges gefunden.
Also sie möchte wohl noch eine Bielman Pirouette lernen, aber besonders die Beweglichkeit im Rück ist, wenn erstmal ausgewachsen, doch kaum zu trainieren, oder irre ich mich da ?
Wer kann mir da mal n paar Sachen zu sagen und evt Tips, wie man das noch trainieren kann und ob es überhaupt was bringt.

Danke und liebe Grüße
Saralissa

[Anissa]

Mal ganz unabhängig vom Alter: Beweglichkeit ist eine Fähigkeit des Körpers, die in den unterschiedlichsten Ausprägungen vorkommen kann. Das heisst, dass manche Menschen, egal wie alt sie sind, mehr beweglich sind als andere, manche sind weniger beweglich als der Durchschnitt. Diese Voraussetzungen muss man immer berücksichtigen. So gibt es mal abgesehen vom Trainingsaufwand einfach Menschen, die leichter beweglich werden als andere.
Wenn man im Kindesalter mit Beweglichkeitstraining beginnt, kann sich der Körper sehr gut daran gewöhnen und man wird sehr schnell sehr beweglich. Zusammen mit dem Wachstum erreicht man so eine Grundbeweglichkeit, die man meist ein Leben lang beibehält. Für Kinder ist es somit sehr leicht, wenn sie einen Spagat etc lernen müssen.
Gerade wenn man lange keine Sportart gemacht hat, wo Beweglichkeit eine Rolle spielt, kommt man sich als erwachsener Anfänger oft sehr verloren vor. Doch das muss nicht sein! Beweglichkeit kann jeder Mensch erlernen, egal wie alt man ist. Wenn der Körper schon ausgewachsen ist, ist es einfach schwieriger, ihn an diese extreme Beweglichkeit zu gewöhnen. Aber möglich ist alles. Als Erwachsener Mensch braucht man im Schnitt doppelt bis dreimal so lange, bis man einen Spagat etc kann, im Vergleich zu Kind. Aber das sind auch nur Durchschnitsswerte.
Wenn deine Freundin erst 23 Jahre alt ist, lernt sie das immer noch relativ schnell. Wenn sie schon 64 wäre, wirds langsam schwierig, aber mit 23 ist noch alles drin! Medizinisch gilt der Körper erst mit etwa 25 Jahren wirklich als ausgewachsen.
Allgemein ist es beim Beweglichkeitstraining höchste Priorität, dass man sich sehr gut aufwärmt. Gerade für ungeübte Sportler ist es wichtig, dass sie sich mindestens eine halbe Stunde konsequent aufwärmen. Ansonsten sind die Muskeln nicht gut genug auf das Training vorbereitet und man erreicht nie ihre maximale Dehnfähigkeit. Dann macht man auch keine Fortschritte. Im Gegenteil, man verletzt sich leicht.
Zum Aufwärmen gehört ein ordentliches Stretching und eine allgemeine Aufwärmephase, etwa durch Joggen oder langes Seilspringen. Bei Anfängern kann man das Beweglichkeitstraining auch nach dem EIstraining machen, wenn die Muskeln wirklich warm sind. Man muss das Training natürlich auch kontinuierlich machen. Je beweglicher man wird, umso häufiger muss man üben um die Beweglichkeit zu erhalten. Wenn man beginnt, sollte man minimum alle zwei Tage üben.
Das Aufwärmen nimmt dabei den grössten Teil des Trainings ein, was viele verwirrt. Wenn man aber gut aufgewärmt ist, braucht man nicht lange zu dehnen. Man dehnt kurz, aber effizient und holt das Maximum aus dem Muskel heraus.
Wenn du dich speziell für Spagattraining interessierst, kann ich dir die Seite www.ballettspass.de empfehlen, dort gibts viele Tipps, wie man ein Beweglichkeitstraining aufbauen kann.
Abschliessend gesagt: Beweglichkeit zu erlernen ist für Erwachsene zwar schwieriger, aber mit ein bisschen Ehrgeiz können sie das auch lernen.